Putsch in der Türkei

„Der Putsch ist ein Geschenk Gottes“

Die Informationen sind der Sondersendung in Phoenix, 16. 7. um 17.00 Uhr entnommen.

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Was war los in der Türkei in der Nacht zum 16. 7. 2016? Es soll ein Putsch in Ankara stattgefunden haben mit 265 Toten und 1400 Verletzten. Die Putschisten entstammen der Luftwaffe und Teilen des Heeres. Ihre Beweggründe: Sie wollten die undemokratische Regierung absetzen und eine demokratische Ordnung wiederherstellen. Der Rechtsstaat sei nicht mehr gewährleistet.

Schon am Morgen trat Erdogan vor die Kamera, um zu verkünden, dass der Putsch gescheitert sei.
„Der Putsch ist ein Geschenk Gottes“, sagte Erdogan in seiner Rede am nächsten Morgen. „Kurz nachdem ich den Ort verlassen hatte, wurde er bombardiert. Die obersten Militärführer rufe ich auf, diejenigen, die unsere Werte verinnerlicht haben. Diejenigen, die ihre Anweisungen gegen mein Volk aus Pennsylvania erhalten haben, werden sich verantworten müssen. Es wird eine große Säuberungsaktion stattfinden, um unsere Ordnung wieder herzustellen.

imageWie immer weiß Erdogan stets sofort, wer für Terroraktionen, Anschläge und diesen Putsch verantwortlich ist. Hinter diesem Putsch steht, so verkündet er, der in Pennsylvania lebende türkische Prediger Fethullah Gülen. Dessen Agenten und Anhänger seien die Organisatoren des Putsches und deshalb auch als Terroristen zu bezeichnen. Gülen allerdings hat sich nach dieser Anschuldigung geäußert und schriftlich mitgeteilt, dass er nichts mit diesem Putsch zu tun habe.
Erstaunlich, dass am Morgen nach dem nächtlichen Putsch schon der erste Abschnitt der Arbeit erledigt ist, wie der türkische Ministerpräsident den Zustand nach wenigen Stunden bezeichnet.
2700 Richter wurden abgesetzt. 5 Generäle und 29 Oberste wurden entlassen. Die Lage sei unter der Kontrolle der Militärkommandeure. Erdogan würde für Vergeltung sorgen und denkt darüber nach, dafür die Todesstrafe einzuführen.

Auf die Frage, was dieser Putsch für Erdogan bedeutet, antworten alle Gefragten gleich. „Erdogan geht gestärkt aus dieser Aktion hervor. Sein geplanter Weg ist nun frei für eine neue Verfassung und das beabsichtigte Präsidialsystem.“

Wieso ist der Putschversuch nach 24 Stunden vorbei? Warum sieht niemand irgendein zerstörtes Gebäude? Wer sind die Toten, wer die Verletzten? Was hört man von den Demonstrierenden in Deutschland, was vom türkischen Volk? „Allah ist groß!“ Sowohl die Bürger der Türkei, als auch die in Deutschland lebenden Türken protestieren nicht für die Demokratie in der Türkei, sondern für Erdogan und Allah.

Welche Bären sollen uns von Erdogan nun wieder aufgebunden werden? Seine Putsch-Geschichte und sein Statement dazu erinnern mich leider in mehreren Punkten an eine Zeit und einen leider deutschen Herrscher, der ähnliche Spielpläne und Worte zum Machtausbau parat hatte.
Wie sonst soll man Erdogans Formulierungen deuten: „Der Putsch ist ein Geschenk Gottes.“ Sowohl seine Säuberungsaktion wie auch die geplante Einführung der Todesstrafe sprechen eine deutliche Sprache.

Und aus diesen Gründen wiederhole ich es zum x-ten Mal: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ und „Die Türkei gehört nicht in die Europäische Union.“

Nachtrag: Erkenntnisse nach wenigen Wochen

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