Können Kerzen politisch sein?

Explosion einer Kerze

Ganz selten kommt es vor, dass der Fernseher schon vor dem Frühstück läuft – da allerdings Albert Einstein wieder einmal mit einem weiteren Lockdown bestätigt wird, ist heute meine Neugier größer als meine Ablehnung vor diesem Kasten. Einstein soll nämlich gesagt haben: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Dieser uns seit einem Jahr bekannte Wahnsinn mit den immer gleichen Gesichtern um Merkel herum soll heute eine Neuauflage erhalten und ich erwartete, dass schon etwas von dem durchgesickert sei, was schon längst ausgebrütet war.

So geriet ich in eine Sendung, die MOMA hieß und so viel wie MorgenMagazin heißen soll. Und der erste Satz, den ich hörte, lautete: „Vagina-Kerze von Gwyneth Paltrow explodiert.“ Ich unterbrach meine Aktivität, traute meinen Ohren nicht und betätigte den Lautstärkenregler, um sicher zu sein, richtig gehört zu haben. Und tatsächlich wurde über das Produkt einer Vagina-Kerze der Schauspielerin Gwyneth Paltrow berichtet, die unter der Bezeichnung  „Das riecht nach meiner Vagina” -Kerze für 75 Dollar vermarktet wird. Nun sei dieses Wärme erzeugende Produkt bei einer Besitzerin explodiert und habe nicht unerheblichen Schaden angerichtet.

Ich bitte Sie, meine Leser, schon jetzt um Entschuldigung, dass ich mich für dieses Thema entschieden haben – aber Sie werden die politische Brisanz dahinter noch erfahren.

Während unsere Medien und der Staatsfunk sich hüten zu berichten über Messerattacken, begangen durch unsere Gäste, über Kritiker der Krisenpolitik Merkels, über den globalen Plan der Transformation der Gesellschaft und über die Ignoranz von verordneten Corona-Maßnahmen im Umfeld von Moscheen, blasen sie den unwichtigsten Irrsinn in die Wohnzimmer, in denen zur Zeit auch Kinder vor der Flimmerkiste hocken, da ja ihre Schulen geschlossen sind.

Sicher sollte man nach der Verfilmung des Bestsellers „Feuchtgebiete“, von dem ich etwa die ersten zehn Minuten anschaute, um mich dann angeekelt abzuwenden, mit weiteren Eskalationen aus den Bereichen unterhalb der Gürtellinie gerechnet haben … ich allerdings werde mich nicht daran gewöhnen, dass sich diese bildungslose Gesellschaft mehr für niveaulose Böhmermanngedichte, nach einer Vulva riechenden Duftkerze und für eine reinigungsfreie Vagina interessiert als für die Streichung aller ihrer Grundrechte.

Das Buch „Generation Doof“ von S. Bonner/A. Weiss hat seinen Titel verfehlt. Es hätte durchaus  „Nation Doof“ heißen müssen, was spätestens heute, nach einem Jahr nationalen Stillschweigens über die irrsinnigen Maßnahmen, die in immer gleicher Folge von der Regierung getroffen wurden, als passender Titel zu bestätigen wäre.

Keine unserer Printmedien hat die Sensation dieser Kerze unerwähnt gelassen. Die taz bietet sogar über diesen Weg einen ganzen Vulva-Lehrgang für sexuell Unterbemittelte an.

Wer einen Sexualpädagogen braucht und aufsucht, möge dort alle  inner- und außerkörperlichen Besonderheiten zwecks Diagnose und Therapie erfahren dürfen.  Einen detailierten Vulva-Experten-Vortrag anstelle umfassender investigativer journalistischer Politikbeiträge halte ich für eine „Brot-und-Spiele-Ergänzung“ mit Motivationshintergrund zur Steigerung der Auflage.

Ich hätte dieses Thema hier nicht aufgegriffen, wäre ich nicht schon im Juni 2019 beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund aufgefordert worden, in einem der angebotenen Workshops Vulven zu malen. Dafür war das Dortmunder Schauspielhaus gerade gut und groß genug, um die vielen Exponate dann auch ausstellen zu können. Spätestens ab da erhielt dieses hier von mir bearbeitete Thema einen politischen Anstrich. Glücklicherweise war ich nicht die Einzige, die über die absonderliche Themenwahl beim Evangelischen Kirchentag schrieb.

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter kritisierte das Angebot scharf. „Ist das das neue Kreuz, an dem Christus geopfert wurde? Mich macht das traurig über meine evangelische Kirche“, schrieb Kiesewetter bei Twitter. Ein anderer Nutzer fragte hämisch: „Und wann findet der Workshop im ‚Phallus malen‘ statt?“ Ein weiterer kritisierte: „Es tut mir leid, aber die EKD ist völlig am Ende und hat nichts mehr mit dem Christentum zu tun. Sie wird endgültig eine die Gesellschaft spaltende Sekte, die nur links-grüne Indoktrination übernimmt. Ich bin dann nun auch endgültig raus aus dem Laden.“

Dem letzten Satz ist nur noch eines  hinzuzufügen: Die Dekadenz nimmt ihren Lauf.

 

Nachtrag:

Auch Bundespräsident Steinmeier ist in Sachen „Kerze“ ein weiteres dekadentes Licht aufgegangen. Er fordert sein Volk auf, im Gedenken an die durch Corona Verstorbenen eine Kerze ins Fenster zu stellen. Gleichzeitig denkt er darüber nach, ob nicht ein Gedenktag eingeführt werden sollte, um der Corona-Toten zu gedenken. Diese heuchlerische „Reinwaschung von Schuld“ kommentiere ich so: Mit keiner Kerze  verzeihe ich Euch  die Unmenschlichkeiten, die Ihr den Schwerkranken und Sterbenden verordnet habt, weil Ihr unvorbereitet und planlos wart, obwohl Ihr vorbereitet und gut gerüstet hättet sein können.

 

One Comment on “Können Kerzen politisch sein?”

  1. Was der angeblich öffenliche und angeblich rechtliche Rundfunk produzieren und ausstrahlen kann und warum … sollte man sich mal fragen. Meine Antwort: weil die Zuschauer ihre Indoktrination bezahlen und unfähig sind was anderes als Aldi- und Lidl-Flyer mit Knallerpreisen zu lesen. Wenn man mal das GG Art 5.1 versucht zu lesen, sollte einem das stets unausgesprochene (aber wirklich gedruckte) Wort „ungehindert“ auffallen.

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