Wahl-Nachlese

Joachim Sonntag
Wir weben, wir weben


„Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
Deutschland, wir weben Dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch –
Wir weben, wir weben!“[1]

Regierung und Medien im Gleichschritt marschieren,
Derweil die Menschen die Heimat verlieren,
Den Mut, die Hoffnung, die Demokratie,
Wir weben hinein die Plutokratie –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Volke, von dem wir gewählt,
Dem Pöbel, der auf die Regierung gezählt.
Wie Parasiten im eigenen Fleisch
Zerstören wir Deutschland im kühnen Streich –
Wir weben, wir weben!

Der Pöbel, einst voller Hoffnung und Mut,
Derweil erkennt, dass gar nichts wird gut,
Verliert den Kampf um Freiheit und Brot
Und steuert in Zeiten beängst’gender Not –
Wir weben, wir weben!

Noch zwei, drei Jahre, vielleicht auch mehr,
Zerstören wir Freiheit ohn‘ Wiederkehr.
Wir sind nur die Knechte einer fremden Macht
und schüren das Feuer, bis endlich es kracht –
Wir weben, wir weben!

Demokratie war gestern und auch nur ein Spiel,
Der Vorhang sich lüftet, das Chaos das Ziel.
Es ist nur ein Schauspiel, ein Bühnenstück nur,
Zum GREAT RESET führt die tödliche Spur –
Wir weben, wir weben!

[1] Erste Strophe von “Die schlesischen Weber” von Heinrich Heine (1845)

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